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Scalalogie ist ein Stichwort in dem sich ständig ausweitenden Spektrum wissenschaftlicher Aufgaben.

 

Scalalogie ist die Wissenschaft von der Eigenart und Wirkung der Treppen, oder kurz gesagt:
Die Treppenkunde (Scalalogie [zu lat. Scala>Stufe<, >Treppe<])
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Die Gesellschaft für Treppenforschung Scalalogie e.V. ist eine gemeinnützige Vereinigung,
der Fachleute aus verschiedenen Ländern angehören.

Treppe von 1836 im Jagdschloss Granitz/Rügen (WD)

Treppe von 1836 im Jagdschloss Granitz/Rügen (WD)

Treppe von 1989 im Hauptzugang im Louvre Paris (WD)

Treppe von 1989 im Hauptzugang im Louvre Paris (WD)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sind unsere Treppen Kunstgegenstände?

 

Sieht man im Lexikon nach, so findet man unter dem Begriff Kunst, daß diese vom Können kommt und ursprünglich eine Fertigkeit im handwerklichen, schöpferischen Tätigkeitsbereich der Menschen ist. Diese angeborenen oder erworbenen Fähigkeiten können in hochentwic­kelter, spezialisierter Form zur Anwendung kommen

Ein Gegenstand ist dann ein Kunstwerk, wenn es durchschnittliche Leistungen übersteigt: im engeren Sinn, jedes schöpferisch ästhetische Gestalten und dessen jeweiliges Ergebnis auf dem Gebiet der einzelnen Kunstart und -gattung.

 

Platon (427 – 347 v.Ch.) stellt als Kunstrichter drei Regeln auf, an die sich ein jeder Kunstrichter zu halten habe. Er müsse sich erstens klar machen, was dargestellt ist, zweitens prüfen, inwiefern es sachlich wiedergegeben und drittens, inwiefern es schön ausgeführt ist. Platons Ideenlehre wurde zur Grundlage des europäischen Idealismus, und seine Mimesis-Theorie beeinflusste das Kunstdenken bis zum 20. Jahrhundert.

Die Griechen hatten Künstler und kunsthistorische Archäologen. Der Künstler galt bis ins 5. Jahrhundert als Banause, dessen Werke zwar geschätzt waren, aber weit unter den Philoso­phen, Retoren und Tragödienschreibern eingestuft wurden; sie waren etwa mit den Handwer­kern gleichgestellt.

Das gesamte Mittelalter hindurch setzte sich die aus der Antike bekannte gesellschaftliche Einschätzung des Künstlers fort. Er wurde als Handwerker angesehen und stand fast aus­schließlich im Dienste der Kirche. Seine Ausbildung war auch von dieser Art. Es entstanden Bauhütten und Zünfte.

 

Der Altmeister überlieferte seine Künste den Söhnen. Es gab lediglich Regelbücher, die in Werkstattgeheimnisse einführen sollten. Solche Rezeptbücher gab es schon sehr früh. Lessing entdeckte in der Bibliothek von Wolfenbüttel das Werk eines Schriftstellers, der um 1100 in Westfalen gelebt haben muss. Es soll ein beliebtes Buch seiner Zeit gewesen sein.

Mir persönlich ist ein solches Buch von dem Steinmetz Lechler von Heilbronn bekannt. Er beschrieb um 1500 für seine Söhne das Anreißen einer Wendeltreppen sowie die Vergatte­rung eines Krümmlinges.

Im 14. – 15. Jahrhundert kam aus Italien (Florenz und Siena) eine neue Kunstanschauung und zwar die der Antike.

 

Die Künstler, Maler und Bildhauer trafen sich an Tafelrunden um zu diskutieren. Somit kam auch die Zeit, dass sie von Dichtungen wichtig genommen wurden. 1494 wurde die erste Kunstakademie in Mailand von Leonardo da Vinci gegründet, weitere folgten in San Luca 1577. Heute sind es Hochschulen.

In der Frührenaissance, im 15. Jahrhundert, wurden die Schriften von Platon neu übersetzt, gab es eine Rückwendung der Kunst zur Antike. Teilweise wurde die antike Kunst benutzt, um sich von religiösen und dynastischen Bildungen frei zu machen.

Für Leonardo da Vinci (1452 – 1592) war die Originalität das Höchste. Er sah die Ursache für den Verfall der Kunst, den er erst nach der römischen Zeit ansetzten, darin, dass ein Meister jeweils den anderen nachahmte. Dagegen hat Raffael, der zur gleichen Zeit lebte, auf die Er­fahrung alter Meister aufgebaut und als Beauftragter des Papstes Leo X. einen ersten Ge­samtplan für die Restaurierung des alten Rom ausgearbeitet.

Ein Zeitgenosse von Albrecht Dürer, der von 1471 – 1528 lebte, war von der Überzeugung, dass die Kunst sich in der Antike zum Höhepunkt entwickelt habe, sei dann im Mittelalter unterbrochen und erst von der Nürnberger Kunst wieder zu neuem Leben erweckt worden.

 

In der italienischen Künstlerkolonie entstand Mitte des 16. Jahrhunderts eine rege Diskussion, ob die Malerei oder Plastik höher einzuschätzen sei.

In Deutschland trat nach der Dürer-Zeit ein Verfall ein, der Anfang des 17. Jahrhunderts durch neue Einflüsse (Rembrandt 1606-69, Rubens 1577-1640) gestoppt wurde.

 

In der Renaissance entstanden Perspektive, unmittelbare Naturbeobachtungen, modellierende Lichtführung, ideales Körpermaß, Klarlegung des Körperbaus und harmonische Proportionen.

 

Goethe: Ein echtes Kunstwerk bleibt, wie ein Naturwerk, für unseren Verstand immer un­endlich; es wird angeschaut, empfunden; es wirkt, es kann aber nicht eigentlich erkannt, viel weniger sein Wesen, sein Verdienst mit Worten ausgesprochen werden.